Falls Sie sich nicht mit dem Turniersport auskennen, haben wir hier eine kleine Erläuterung für Sie:

Im klassischen Reitsport werden die Begriffe Leistungsklasse, Altersklasse und Prüfungsklasse (meist nur Klasse) unterschieden. Daneben werden Reiter aufgrund ihrer Ranglistenpunkte klassifiziert.

Die Prüfungsklassen beschreiben den Schwierigkeitsgrad der zu reitenden Prüfung. In Deutschland gibt es mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad Klasse E (Einsteiger), Klasse A (Anfänger), Klasse L (Leicht), Klasse M (Mittelschwer) und Klasse S (Schwer). Prüfungen werden mit *,**, ***, **** weiter unterteilt. Zusätzlich gibt es eine Vielzahl von Wettbewerben mit Anforderungen unterhalb der Klasse E wie Reiterwettbewerbe oder breitensportliche Wettbewerbe (z. B. Geschicklichkeitsparcours).

 

Springreiten:

 

Es werden folgende Arten von Prüfungen im Springreiten unterschieden:

 

Springprüfung: Eine Springprüfung kann nach verschiedenen Richtverfahren ausgetragen werden. Hierbei richtet sich das Ergebnis je nach Richtverfahren nach Fehlern, Zeit oder einer Kombination aus beidem.

 

Stilspringen: Beim Stilspringen wird der Reiter mit einer Wertnote von 0 bis 10 beurteilt. Für Hindernisfehler, Verweigerungen oder sonstiger Ungehorsam gibt es entsprechende Fehlerpunkte.

 

Springpferdeprüfung: Im Rahmen einer Springpferdeprüfung wird die Ausbildung und Eignung eines jungen Pferdes (bis 6 Jahre) für den späteren Einsatz in Springprüfungen beurteilt. Die Pferde/Reiter bekommen Noten von 0 bis 10.

 

Klasse

Höhe

in cm

Weite

in cm

Hinderniszahl (Halle/mind.)

Hinderniszahl

(im Freien/

mind.)

E

80-90

75-105

6

7

A*

90–100

85-115

6

7

A**

100–110

95–125

6

7

L

110–120

105–135

7

8

M*

120–130

115–145

8

9

M**

130–140

125–155

9

10

S*

135–145

beliebig

9

10

S**

140–150

beliebig

9

10

S***

145–155

beliebig

10

11

S****

150–160

beliebig

10

11

 

 

Dressurreiten:

Auf Turnieren werden Reiter und Pferde in Dressuraufgaben mittels einer Wertnote von 0 (nicht gezeigt) bis 10 (ausgezeichnet) bewertet. Es wird entweder eine Note für die gesamte Aufgabe vergeben oder eine Gesamtnote, die sich aus separaten Noten für jede einzelne Lektion der Aufgabe ergibt. Die Prüfungen werden auf einem genormten Dressurviereck mit einer festgelegten Dressuraufgabe einzeln oder in kleinen Gruppen gerichtet.

Bewertet werden der Sitz und die Hilfengebung des Reiters, die Bewegung und die Rittigkeit des Pferdes sowie die Korrektheit der Ausführung der verlangten Lektionen.

 

 

Fahrturnier:

Fahrturniere werden für Einspänner, Zweispänner, Tandems und Vierspänner durchgeführt. An diesen Wettbewerben können Pferde und Ponys teilnehmen. Ein Fahrturnier wird in drei Teile gegliedert.

Teil A des Fahrturniers: Dressurprüfung

Beurteilt werden bei der Dressurprüfung unter anderem die Korrektheit der festgelegten Figuren, der Fahrstil, die Gleichmäßigkeit der Gänge und der Gehorsam der Pferde. Daneben spielen auch die Präsentation und der Allgemeineindruck Einfluss auf die Bewertung.

Teil B des Fahrturniers: Ausdauerprüfung/Marathonprüfung

Dabei muss das Gespann eine bestimmte Distanz von Kilometern in einem vorgegebenen Zeitraum zurücklegen. Hierbei sind für bestimmte Etappen bestimmte Geschwindigkeiten vorgeschrieben.

Auf den letzten zehn Kilometern muss der Fahrer dabei acht Hindernisse (z.B. Bäume, Hügel, Wasser, künstlich, natürlich) durch- oder umfahren, wobei es gilt das eigene fahrerische Geschick und den Gehorsam der Pferde unter Beweis zu stellen. Fester Bestandteil jeder Marathonprüfung sind Wasserhindernisse, zu deren Überwindung ein entschlossener, guter Fahrer und mutige, bereitwillige Pferde notwendig sind.

Bei der Ausdauerprüfung ist eine Pause vorgeschrieben, wo ein Tierarzt eine Kontrolluntersuchung bei den Pferden durchführt.

Teil C des Fahrturniers: Hindernisfahren

Im dritten Teil des Fahrturniers wird ein Hindernisfahren auf dem Platz durchgeführt, wobei der Fahrer bis zu 20 Hindernisse exakt taxieren muss und zeigen muss, wie fit sein Pferd/seine Pferde sind. Als Hindernisse dienen Pylonen, die jeweils mit einem kleinen Ball auf der Spitze versehen sind. Die Bälle fallen bei der kleinsten Berührung herunter, wofür es ebenso wie für Zeitüberschreitungen Strafpunkte gibt. Die Zeit für das Hindernisfahren ist knapp bemessen.

 

 

   
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